Samstag, 30./Sonntag, 31. Januar 1982
In Undorf trainieren die Fußballer bald unter Flutlicht
Reicht es zum Wiederaufstieg? / Trainer Semmler fordert mehr Eifer / Der ASV hat derzeit 560 Mitglieder
U n d o r f (lso).
Bei der Jahresversammlung des ASV im Gasthaus Wenz freute sich Vorstand Albert Thumann über positive Berichte der Funktionäre vor 66 Mitgliedern. Jugendleiter Gerd Mittler sagte, daß Hans Dorfner als erster Spieler des ASV in der Bayerischen A-Jugendauswahl spiele. Geschäftsführer Hans Neumann und Fußballabteilungsleiter Schweiger bezeichneten es als „Glücksgriff", Trainer Semmler verpflich-tet zu haben, der sich jedoch über schlecht besuchtes Training beklagte.
Geschäftsführer Hans Neumann verwies auf den Bau des Sportplatzes, auf die Verpflichtung eines neuen Trainers und den Einsatz neuer Spieler in der 1. Mannschaft. Der Landkreis bezuschußte den ASV 1981 mit 4456 DM. Die Weihnachtsfeier brachte 2941 DM. Heuer müssen Flutlicht-masten, Ballfang sowie der Platz fertiggestellt werden.
Anton Richtmann erstattete den Kassenbericht, den Martin Schmid und Heinrich Felbinger prüften. Laut Schriftführer Herbert Pichl beläuft sich der Mitgliederstand auf 560. Wie Sportwart Schweiger berichtete, war das vergangene Jahr überschattet vom Abstieg der 1. Mannschaft in die C-Klasse, deshalb ist heuersportliches Ziel der Wiederaufstieg. Die meisten Spiele machte Stefan Adler (34), vor Alwin Ehrl (33) und Franz Plattner (31).
Reserveleiter Scheithauer berichtete von sechs Spielen. Trainer Semm-ler appellierte an die Spieler, eifriger zu trainieren. Jugendleiter Gerd Mittler sagte, daß eine A-2-Jugend angemeldet wurde, deren Betreuer Eugen Ehrl ist. Die A-1-Jugend ist Tabellenführer der Kreisliga. Tor-schützenkönig ist Hans Dorfner mit 18, vor Wolfgang Eggmann und Bernhard Gassner mit je 5 Treffern. In Zukunft trainieren die Jugend-teams jeden Donnerstag gemeinsam.
Schülerleiter Alois Bink berichtete, daß C-1 an 1. Stelle in der Kreisliga steht, D-1 einen Mittelplatz belegt und E-1 den 2. Platz mit zwei Mädchen hält. Bink sagte weiter, daß 67 Schülerpässe vorhanden sind und er sich als Schülerleiter zurückziehen wolle. Er ließ sich jedoch überreden bis zum Ende der Saison weiterzuarbeiten. AH-Leiter Manfred Schlums sagte, daß die „Alten Herren" den 1. Platz belegten. Walter Burczyk war 28mal ohne Fehlen dabei. Gebert schoß mit 27 die meisten Tore. Aus dem Bericht von Tischtennisabteilungsleiter Hans Bornhorst waren Er-folge zu entnehmen. Turnleiter Lennert rief zur Beteiligung an der Don-nerstags-Gymnastik auf. Eine Volleyballmannschaft darf nicht um Punkte spielen, weil das Durchschnittsalter zu hoch ist.
Bürgermeister Schilling appellierte an die Jugend, mehr Ehrgeiz zu zeigen. Zu Äußerungen des Geschäftsführers Neumann, wonach die Gemeinde keinen Zuschuß zum Bau des Platzes gab, sagte der Bürgermeister, Nittendorf helfe den Sportvereinen mit 100 000 Mark jährlich, jedoch zwinge die Finanzlage jetzt zum Sparen. Thumann bat um Kandidaten für Schiedsrichterprüfung, es stellte sich jedoch niemand zur Verfügung. Ohne Gegenstimme angenommen wurde der Vorschlag von Hans Neumann, die Beiträge der Damen auf 2 DM und die der Herren auf 3 DM im Monat zu erhöhen.
Chronik 1982

Größter Erfolg der Vereinsgeschichte
Undorf (lso). Die A-Jugend des ASV feierte mit der Meisterschaft in der Kreisklasse den größten Erfolg in der Vereinsgeschichte. Das Ziel wurde mit 44:8 Punkten und 93:22 Toren erreicht. Torschützenkönig wurde Hans Dorfner mit 42 Toren. Folgende Spieler wurden eingesetzt: Peter Nurtsch, Max Duscher, Martin Thumann, Günter Gerstberger, Peter Wein, Hans Eichenseher, Hugo Peter, Norbert Wein, Jürgen Schmid, Bernhard Gaßner, Martin Blaut, Hans Dorfner, Wolfgang Eggmann und Helmut Weierer.
Unser Bild zeigt die erfolgreiche Mannschaft mit Betreuer Günter Gerstberger (links) und Trainer Gerd Mittler (rechts).
Aufnahme: Sossau

Die A-Jugend wurde Kreismeister, Hans Dorfner erzielte 42 Tore.

Beim Gartenfest des Sportvereins am 15.08. kostete die „Maß" 4,— DM.

Für die Platzerweiterung fielen 71.855,— DM Kosten an.

Hans Dorfner jun. wurde mit der silbernen Vereinsnadel ausgezeichnet.

Paul Lax stand zum dreißigsten Mal als Vereinsnikolaus auf der Bühne.

Die 1. Mannschaft scheiterte am Aufstieg in die B-Klasse; die Aufstiegsspiele gingen mit 0:1 gegen Kall-münz und 0:5 gegen Großberg verloren.

Tischtennis
Michael Bachhuber wurde Oberpfalzmeister und gemeinsam mit Jürgen Sölch holte er sich den Titel im Doppel.

C-Klasse Regensburg, Gruppe 4
 
Sp
G
U
V
Tore
Punkte
1.
ASV Undorf
21
16
1
4
100: 30
33:09
2.
TSV Großberg
21
15
3
3
91: 37
33:09
3.
ATSV Kallmünz
21
14
5
2
57: 22
33:09
4.
TSV Brunn
21
14
4
3
49: 21
32:10
5.
ASV Holzheim
21
13
3
5
74: 30
29:13
6.
FC Viehhausen
21
9
3
9
66: 58
21:21
7.
DJK Duggendorf
21
7
3
11
53: 62
17:25
8.
SC Endorf
21
7
2
12
48: 70
16:26
9.
TSV Deuerling
21
4
6
11
32: 51
14:28
10.
SV Nittendorf
21
5
2
14
47: 68
12:30
11.
TSV Eilsbrunn
21
2
3
16
87: 35
07:35
12.
SV Aichkirchen
21
1
3
17
24: 100
05:37

TT-Herren des ASV Meister

Undorf (lso). Der Kampf um die Meisterschaft bei der 3. Mannschaft der Tischtennisabteilung des ASV Undorf verlief diese Saison äußerst spannend. Am letzten Spieltag konnten die Herren III den bis dahin verlustpunktfreien Tabellenführer ESV 1927 Regensburg II mit 9:5 besiegen und damit ein Entscheidungsspiel erzwingen. Dieses fand vor zahlreichen Zuschauern in Kareth-Lappersdorf statt. Am Ende der Begegnung hatte Undorf bei einem 8:8 und 19:19 Sätzen durch das bessere Ballverhältnis von 686:625 knapp die Nase vorne und errang Meisterschaft und Aufstieg. In der 2. Kreisliga werden somit folgende Spieler vertreten sein: Xaver Feuerer, Hans Schwarz, Peter Wein, Alfons Weißmann, Thomas Hoffmann, Karl Bartsch, Konrad Schmidl. Unser Bild zeigt die Meistermannschaft mit TT-Abteilungs-eiter Hans Bornhorst (rechts).


Vom ASV Undorf zu Bayern München
Blitzstart des Stürmers Hans Dorfner
Das 17jährige Fußballtalent trainiert mit Rummenigge und Breitner
U n d o r f (lso). Am Beginn einer ganz großen Karriere als Profi-Fußballer steht möglicherweise ein Nachwuchskicker aus den Reihen des ASV Un-dorf. Der 17jährige Hans Dorfner schwitzt bereits im Training mit den Nationalspielern Karl-Heinz Rummenigge und Paul Breitner und hat nach einem Blitzstart in der ersten Jugend des Bundesligaclubs mit 22 Treffern gute Aussichten auf einen Anstel-lungsvertrag für die 1. Garnitur bei dem euro-päischen Spitzenverein. Schon in der Jugend des Heimatvereins ASV blieb das herausragende Talent des heute 17jährigen Sportlers Schülertrainer Alois Bink nicht verborgen, der ihm den Weg nach München ebnete, wo Hans Dorfner im „Zivilberuf" eine Lehre als Bürokaufmann macht. „Hansi" rufen die Profis Karl-Heinz Rummenigge und Paul Breitner den sympathischen jungen Fußballer, auf den der ruhmreiche FC Bayern große Hoffnungen setzt: Der älteste Sohn des 1. Feuerwehrkomman-danten Johann Dorfner und dessen sportbegeister-ten Gattin Anni, ist trotz des Aufstiegs nach Mün-chen der schlichte Sportkamerad geblieben, der er beim ASV Undorf war. „Bereits als kleiner Bub war der Ball mein Lieblingsspielzeug", sagt der Hans. „Schülerleiter Alois Bink hab ich viel zu verdanken, er war es, der mich schon als C-Schüler gefördert hat." Der „Vater" der ASV-Schüler erkannte das außergewöhnliche Fußballtalent und den Eifer des Jungen und schickte ihn auf Lehrgänge mit Nach-wuchskickern aus der ganzen Oberpfalz. Während seiner Spielzeit in der Undorfer A2-Jugend mit Adolf Seebauer „Schoß" der Hansi schließlich auf 1,75 Meter Größe empor. Der Höhepunkt war 1981/82 die Bezirksligameisterschaft mit der A1-Jugend unter Leitung von Gerd Mittler. Hans Dorf-ner war aber nicht nur als Fußballer erfolgreich. Im Tischtennis errang er mit Abteilungsleiter Hans Bornhorst den Oberpfalztitel der Jugend und wurde dafür von Landrat Schmid geehrt.
BEREITS BEIM BUNDESTURNIER
Als Hans Dorfner schließlich den „Sprung" zum FC Bayern München schaffte, hatte er bereits ein Jahr in der Bayernauswahl im Bundesturnier in Duisburg sowie in europäischen Nachbarländern sein Super-Talent gezeigt. Auch beim Profi-Club, FC Bayern München, wo Trainer Reinhard Saftig den Nach-wuchs betreut, ist dem Hans die Stürmerposition am liebsten, obwohl er auch schon im Mittelfeld glänzte. Bei seinen Gegenspielern ist Hans Dorfner als unberechenbarer Ballkünstler gefürchtet, der plötzlich mit einem „blitzartigen" Treffer verblüfft. In der Bayern-Jugend stürmte der Undorfer schon mehrmals mit dem Bruder des Nationalspielers Karl-Heinz Rummenigge, Michael Rummenigge, und Bernd Martin, wobei Tormann Walter Junghaus zwischen den Pfosten stand. Sein spannendstes Spiel war mit der Bayern-Jugend Ende 1982 in Deggendorf, wo seine Mannschaft noch in der letzten Viertelstunde mit 2:1 im Rückstand lag und dann der Hans zwei „Elfmeter" verwandelte, wodurch der FC Bayern München schließlich 3:2 siegte. „Da war was los", erinnert sich der Hans und bemerkt am Rande, daß ihm ein wütender Deggendorfer nicht einmal einen Schluck Limo vergönnte. So bekam der Undorfer schon einen Vorgeschmack auf die brutale Welt des Berufsfußballs. Auf die Frage, ob sein kleiner Bru-der auch Fußball spielt, schüttelt Hans Dorfner den Kopf. „Der schaut sehr gern zu und ist leiden-schaftlicher Bayernfan." Kein Wunder bei dem Bru-der!
HOFFEN AUF PROFI-VERTRAG
Seine berufliche Laufbahn begann Hans Dorfner gleich mit einer Lehre als Bürokaufmann bei Hertie in München. „Die Chefs sind alle prima" sagt er über die Gönner des FC Bayern München, die sportliches Talent fördem und einer Fußballer-Kar-riere gerne den Weg ebnen. Jugend-Trainer Reinhard Saftig ist als Co-Trainer von Pal Csernay mit dem Undorfer recht zufrieden, der als Nach-wuchstalent eingeschlagen hat. „Hoffen tu ich schon daß ich nach dieser Saison einen Vertrag bekomme", sagt Hans Dorfner über seine Zukunft als Fußballer. Dies gönnen ihm alle Undorfer Sport-freunde. Vorstand Albert Thumann und Bürger-meister Schilling wünschten Hans Dorfner bei der letzten Generalversammlung des ASV viel Glück und Erlolg. Beim Jugendspiel des FC Bayern in Saal wird der Hans heute nicht dabei sein, da er sich diese Woche beim Training mit den Profis verletzte. Beim Warmschießen von Tormann Jean Marie Pfaff zog er sich einen Muskelfaserriß am rechten Oberschenkel zu. „Ich hab ein paarmal auf unseren Tormann geschossen, dann verspürte ich bereits Schmerzen, ging zum Masseur, der schickte mich zum Arzt Dr. Wolfhard Müller und ich bekam Spritzen. Und heute hat mich mein Onkel Xaver zum Facharzt nach Regensburg gefahren, denn ich kam erst gestern mit dem Abendzug von München heim".
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